Was unsere Hotels und Gastronomen brauchen!?
Bamberg. Die Corona-Krise beschäftigt alle in Stadt und Landkreis Bamberg. Besonders betroffen von den aktuellen Beschlüssen im Rahmen des Infektionsschutzes sind Gastronomen und Hoteliers. Aufgrund des anhaltenden Teil-Lockdowns ist die Bewirtschaftung in Restaurants, Bars und Kneipen verboten und Hotels dürfen keine Übernachtungsgäste empfangen.
Um mehr über die aktuelle Lage der Branche zu erfahren lud die FDP Bamberg am vergangenen Freitag den Kreisvorsitzenden der DEHOGA Bamberg (Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V.) ein. Der Kreisvorsitzende Joachim Kastner, Eigentümer von Hotel Burgellern bei Scheßlitz, diskutierte fast zwei Stunden mit Mitgliedern, Interessenten und Kreisvorstand der FDP Bamberg per Videokonferenz. Kastner sieht die aktuellen Beschränkungen durchaus kritisch, da diese für Ihn einem Berufsverbot nahe kommen, was dazu führt das viele Betriebe diese Zeit nur mit Hilfe von Krediten und Kurzarbeit überleben. “Alles hängt davon ab wann die Hilfen fließen und wann und wie wir wieder öffnen können”, so Kastner. Für Kastner gehört aber mehr dazu: ”Wir brauchen Planungssicherheit, einheitliche Regeln für die Gäste deutschlandweit, es braucht einen deutlichen Schub bei der Digitalisierung der Behörden, nach wie vor fehlt zum Beispiel der digitale Meldeschein. Zusätzlich braucht es aber echte Anreize um Hotel- und Wirtshausbesuche attraktiv zu machen, sobald diese wieder erlaubt sind.” Der DEHOGA Kreisvorsitzende schlägt zum Beispiel eine dauerhafte Mehrwertsteuersenkung auf 7% vor – auch für Getränke - um den Betrieb eines Restaurants oder Hotels auch zukünftig noch wirtschaftlich zu ermöglichen. “Sobald es wieder erlaubt ist Gäste zu bewirten ist der Laden ja nicht voll. Wir gehen von einem sehr zögerlichen Anlaufen der Geschäfte aus.“, so Kastner.
Kritik kommt auch von anderen Teilnehmern, so werden die Corona-November-Hilfen nicht im November sondern oft erst im Dezember gezahlt. Die Beantragung ist kompliziert und die Zuständigkeit sei innerhalb der Verwaltung nicht eindeutig geregelt, berichtet ein Mitglied welches im Bereich der Steuerberatung tätig ist. FDP Kreisvorsitzender und Kreisrat Marco Strube gibt zu bedenken: “Wir müssen erkennen wie wichtig diese Branche für uns alle und die soziale Gemeinschaft an sich ist! Die Aufgabe der Politik muss es sein die Menschen vor Corona zu schützen, aber dadurch nicht Existenzen und ganze Branchen mit Ihrem Handeln zu gefährden.” Es ist notwendig, dass sich die regierenden Politiker auch mit der Notlage von Hoteliers und Gastronomen beschäftigen und diese unterstützen. Die FDP Bamberg hält den Ausbau der digitalen Infrastruktur, digitaler Prozesse und den Bürokratieabbau für überfällig und absolut notwendig und sieht auch die Möglichkeit diese in Stadt und Landkreis in Angriff zu nehmen. Im Frühjahr nächsten Jahres ist wieder eine Diskussion zwischen FDP Bamberg und DEHOGA Bamberg geplant, um zu resümieren was sich geändert hat und wo es Unterstützung durch die Politik bedarf. Die Ergebnisse der Diskussion werden sowohl in der Kommune von den FDP Mandatsträgern als auch von Ralf Stöcklein (stellvertretender FDP Kreisvorsitzender und Wirtschaftsreferent der FDP Landtagsfraktion) in den bayerischen Landtag mitgenommen.