Ankerzentrum: Bamberger FDP fordert zu sachlichem Dialog auf und kritisiert Streit zwischen CSU und Rot-Grün in Bamberg

In der Debatte um das Ankerzentrum kritisiert die Bamberger FDP den Streit zwischen der Bamberger CSU und der Rot-Grünen Koalition im Bamberger Stadtrat und fordert mehr Sachlichkeit. “Wir sollten alle gemeinsam zwei klare Ziele verfolgen: Erstens die Reduzierung der Zahl der in Bamberg untergebrachten Asylbewerber auf die Zahl, die wir nach den gesetzlichen Vorgaben im Sinne einer gerechten Verteilung in Oberfranken nehmen müssen. Und zweitens eine stärker dezentrale Unterbringung der Asylbewerber, damit nicht ein Stadtteil wie Bamberg-Ost die ganze Last tragen muss und zudem eine bessere Integration möglich wird“, betont  FDP-Kreisvorsitzender Marco Strube.

FDP-Ortsvorsitzender Ralf Stöcklein erklärt, dass aktuell rund 1700 Asylbewerber in Bamberg untergebracht sind. „Nach einer gerechten Verteilung in Oberfranken müssten wir aber eigentlich nur 900 bis 1000 unterbringen. Die überproportionale Belastung Bambergs liegt an der Existenz des Ankerzentrums! Jede Lösung muss daher unbedingt eine Reduktion der Zahl der Flüchtlinge in Bamberg durch die CSU-geführte Staatsregierung um mindestens 700 beinhalten“, fordert Stöcklein. 

Vor dem Hintergrund, dass eigentlich nur eine Auflösung des Ankerzentrums, zu einer echten Reduktion der Flüchtlinge in Bamberg um rund 700 führt, sei es richtig, die Auflösung des Ankerzentrums weiterhin konsequent zu verfolgen, unterstreicht FDP-Stadtrat Martin Pöhner. „Die Forderung der Bamberger CSU, dass die Stadtverwaltung die Vorschlagsliste für mögliche Containerstandorte zurücknehmen soll, ist  geradezu verantwortungslos“, meint Pöhner. „Stattdessen sollten wir als Stadtgesellschaft gemeinsam diese sachorientierte Liste potentieller Containerstandorte weiterentwickeln, einzelne ungeeignete Standorte herausnehmen und neue als Ergänzung vorschlagen. Insbesondere sollten wir auch in Frage kommende bestehende Gebäude suchen und mit auf die Liste nehmen, dann kann die Anzahl der Container auf ein Minimum beschränkt werden“, erläutert er.

FDP-Ortsvorsitzender Ralf Stöcklein ergänzt: „Über Kompromisse mit der Staatsregierung kann man verhandeln, wenn wir eine grundsätzlich mögliche dezentrale Unterbringung gemeinsam ausgearbeitet haben. Im Rahmen dessen könnte man auch darüber nachdenken, in einem kleinen Bereich des bisherigen Ankerzentrums weiterhin Flüchtlinge als Teil einer dezentralen Lösung unterzubringen. Wer aber jetzt wie manche CSUler fordert, das Ankerzentrum soll so bleiben wie bisher, der trägt dann die Verantwortung dafür, wenn die Staatsregierung auch weiterhin fast doppelt so viele Asylbewerber in Bamberg unterbringt, wie in vergleichbaren bayerischen Städten“. Und an die Adresse der CSU und von Rot-Grün gerichtet fordert er: „Wir sollten in dieser wichtigen Frage einen sachlichen Dialog führen und keine Wahlkampfrhetorik machen.“